Und was ist mit Gelb, Rot- und Roségold?
Gold und Weißgold sind seit Jahrtausenden ein Symbol für Reinheit, Beständigkeit und Wert. Seine warme Ausstrahlung und Seltenheit machen es zu einem begehrten Material für Schmuck und Kunstwerke – aber auch als Wertanlage.
In vielen Kulturen steht Gold für Reichtum und göttliche Verbindung, oft wird es als Ausdruck von Ehrfurcht und Ewigkeit verwendet. In der Bibel wird Gold als Zeichen für göttliche Herrlichkeit und das Himmlische erwähnt, etwa im Tempel Salomos oder im himmlischen Jerusalem. Es erinnert uns daran, dass wahrer Wert nicht nur im Materiellen liegt, sondern in der Schönheit und Beständigkeit, die uns an das Ewige erinnern.
Gold ist ein weiches, formbares Edelmetall mit einer strahlenden, gelben Farbe. Es ist korrosionsbeständig, läuft nicht an und behält seinen Glanz über die Zeit. Man kann das bestaunen bei architektonischen Werken wie dem Felsendom in Jerusalem, der „Goldelse“ auf der Siegessäule in Berlin oder der Kuppel des Invalidendoms in Paris, in dem Napoleon begraben wurde.
Dank seiner hohen Dichte und Dehnbarkeit lässt sich Gold zu feinsten Drähten oder hauchdünnen Blättern verarbeiten. Diese Eigenschaften machen Gold ideal für die Schmuckherstellung. Sein natürlicher Glanz und seine Beständigkeit verleihen ihm eine einzigartige, zeitlose Schönheit.

Schmuckgold
Gold, dass zu Schmuck verarbeitet wird, wird grundsätzlich legiert – das heißt mit anderen Metallen gemischt, denn reines Gold ist sehr weich und würde im Alltag sehr schnell Gebrauchsspuren tragen oder verbiegen. Um Gold hart genug für den Alltag zu bekommen, legiert man Zusatzmetalle hinzu.
Farbgolde
Schmuckgold mit einem hohen Goldgehalt ist 750/- Gold, welches einen reinen Goldanteil von 75 Prozent hat.
Dieses legierte Gold kann entweder weiß, rot, rosé oder gelb sein. Welche Farbrichtung es hat, liegt an den Zusatzmetallen.
Bei Gelbgold ist der Zusatz Silber und Kupfer. Geht die Farbe mehr ins Rot, steigert sich der Zusatz von Kupfer, von Silber wird entsprechend weniger dazu gemischt.
Weißgold
Weißgold ist nicht in der Natur zu finden, sondern wird durch das Vermischen von gelbem Feingold (reinem Gold) mit anderen Metallen wie Palladium und Silber geschaffen. Den Vorgang nennt man Legieren und er geschieht bei einer Temperatur von ungefähr 1.100 Grad Celsius. Palladium ist wie Silber ein weißes Metall, welches man hauptsächlich bei der Produktion von PKW-Katalysatoren verwendet. Das Metall wird aber auch in anderen technischen Bereichen eingesetzt wie Blutzuckerteststreifen, Flugzeugzündkerzen, chirurgischen Instrumenten und eben in der Schmuckherstellung.
Feingehalte
750/- Gold ist sehr hochwertig und edel, da es einen hohen Goldanteil besitzt.
Als Goldschmiedin arbeite ich sehr gerne damit, da es sich angenehm verformen lässt und beim löten keine chemischen Prozesse auftreten, die die Arbeit mühsam machen und die Arbeitszeit verlängern.
In der Industriellen Verarbeitung wird hingegen lieber 585/- Gold verwendet.
Dieses besteht aus 58,5 Prozent Gold, also nur gut der Hälfte des gesamten Metalls.
Es ist im Vergleich zu 750/- Gold spröder, blasser und nicht so säurebeständig (vor allem wichtig beim Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln)
Gleichzeitig ist es aber im normalen Alltag ganz ähnlich dem 750/- Gold.
In vielen Ländern wird nur 750/- Gold oder noch höhenwertiges Material verarbeitet. Es entstehen so hochwertige, strahlende und kostbare Schmuckstücke.
In Deutschland ist noch 333/- „Gold“ verbreitet. Da darin so wenig Gold enthalten und auch sehr blass ist, nennen wir es als Goldschmiede gerne „Edelmessing“. In einigen Ländern Europas ist es verboten, es als Gold zu bezeichnen, in anderen Ländern ist es garnicht erhältlich, da es eigentlich nichts mehr mit dem schönen und edlen Gold zu tun hat.


Fundorte und Abbau
Feingold findet man in Erzen in Südafrika, Kanada, den USA, Australien, Russland, Chile, China, Indonesien, Mexiko und Papua-Neuguinea. Dort wird es meist unter sehr umweltschädigenden Bedingungen abgebaut und auch für die Bergbauern ist das Arbeiten gefährlich. Ihre Arbeitskleidung besteht oft aus kurzen Hosen und Flipflops und sie können sich freuen, wenn Ihnen Helme zur Verfügung gestellt werden.
Fairtrade und Fairmind Gold
Daneben gibt es Faire Projekte, wo entweder nach Fairtrade oder Fairmind Grundsätzen abgebaut wird. Hier wird nicht nur auf einen Umweltfreundlichen Einriff in die Natur geachtet, sondern auch auf Arbeitssicherheit, eine faire Bezahlung der Bergbauern und die Unterstützung von sozialen Projekten in den Dorfgemeinschaften der Bergarbeiter.
Auf Wunsch stelle ich eure Ringe in Fairtrade Gold her, welches in Peru gewonnen wird.
Recyceltes Gold
Sekundärgold ist Gold, das bereits im Umlauf ist – also recycelt wird. Es wird zum Beispiel aus ausgedienten Handys, altem Schmuck oder auch Zahngold und zerkratzten Goldmünzen gewonnen.
Am liebsten arbeite ich mit dieser Art von Gold, da hier nicht nochmals in die Natur eingegriffen wird. Selbst sammle ich fein säuberlich meine Goldabfälle und meine Feilung und sende sie regelmäßig zur Aufbereitung an meine Scheideanstalt. Dort werden meine Abfälle von Schmirgelpapierresten, Polierpaste etc. gereinigt und in die einzelnen Metallarten zerlegt. Aus diesen können dann neue Bleche legiert werden.
Einen sehr interessanten Beitrag zur Frage „Kann Schmuck nachhaltig sein“ ist in der ZDF Mediathek zu finden.

Gold in der Bibel
Ich persönlich liebe Gelbgold, das es zum einen große Freude macht damit zu arbeiten.
Zum anderen Erinnert es mich aber auch an Jaweh.
Gott und Gold sind in der Bibel eng miteinander verknüpft, da Gold oft als Symbol für Gottes Herrlichkeit, Reinheit und Heiligkeit verwendet wird. Im Alten Testament wird Gold im Zusammenhang mit der Stiftshütte und dem Tempel Salomos erwähnt, wo es für heilige Gegenstände wie den goldenen Leuchter, den Bundeslade-Deckel und den Räucheraltar verwendet wurde. Diese Objekte sollten die Majestät und Reinheit Gottes widerspiegeln. Gleichzeitig wird in der Bibel auch vor der Anbetung des Goldenen Kalbes gewarnt, das die Gefahr symbolisiert, materielle Werte über Gott zu stellen. Gold erinnert somit sowohl an die Heiligkeit Gottes als auch an die Versuchung, das Irdische über das Himmlische zu stellen.